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Reto Leder, der Trafo Baden CEO im Eventtalk

Seit fast drei Jahren ist Reto Leder CEO und Gastgeber im Trafo Baden. Seither sucht der Event- und Marketingprofi mit seinem Team kontinuierlich nach Möglichkeiten, wie die Beziehung zur Kundschaft, unter anderem mit digitalen Werkzeugen, einfacher, näher und transparenter gestaltet werden kann. Im Eventtalk erzählt er, welche Auswirkungen die aktuelle Covid-Krise auf seine Location hat und wie sich Eventerlebnisse in den nächsten 10 Jahren verändern werden.

 

Reto Leder, wie viel Spass macht es in Zeiten von Corona noch, eine Eventlocation zu führen?

Reto Leder: Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Es geht hier für die Branche als Ganzes um eine Existenzfrage, das hat mit Spass leider nichts mehr zu tun. Aber wenn wir die Pandemie in den nächsten Monaten unter Kontrolle bekommen, dann haben wir im Frühling wieder Events. Das mag jetzt etwas nach Zweckoptimismus tönen, aber für mich ist klar, dass physische Events auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen werden. Es wird sicher nicht über Nacht wieder so sein wie noch im Januar 2020 und Events werden von der Tendenz her vermutlich weiter kleiner werden – das war jedoch schon vor Corona abzusehen – dafür exklusiver.

 

Dass Covid-19 eine grosse Herausforderung für die gesamte Eventbranche darstellt, steht ausser Frage - aber bietet die aktuelle Situation aus deiner Sicht auch Chancen?

Unbedingt. Es gibt immer Chancen und neue Gelegenheiten. Da gehört natürlich die entsprechende Arbeit dazu, zu recherchieren was in anderen Ländern neues ausprobiert wird, sich mit Personen aus der eigenen Branche austauschen, den «Best Practice» zu suchen und dann das eigene, aktuelle Geschäftsmodell dahingehend zu hinterfragen, in welche angepasste Richtung man gehen könnte.

Im Falle einer Eventlocation lautet die konkrete Frage: Welche anderen, eventuell auch neuen Eventformate könnte man mit welchem Aufwand und für welches Publikum umsetzen? Unsere grosse Chance als Trafo sehen wir einmal mehr einerseits in unserem sehr einfachen und transparenten Preismodell und andererseits in der grossen Raumvielfalt, inklusive der fünf Kinos und dem integrierten Hotel. Es gibt kaum ein Eventformat, dass hier nicht umsetzbar ist. Welche Formate dies nach der Covid-19 Krise sein werden kann ich im nächsten Interview verraten, soweit sind wir gerade noch nicht. 😉

 

Innerhalb der Eventbranche gehört ihr als Trafo zu den absoluten Trendsettern in der Schweiz, was Digitalisierung und Innovation anbelangt. Wo seid ihr aktuell gerade daran, was sind eure aktuellsten Pläne und Vorhaben in Sachen Digitalisierung?  

Danke für die Blumen, das mit den «absoluten Trendsettern» ist aber doch etwas hoch gegriffen. Wir sind als Team einfach sehr neugierig, was neue Technologien angeht und wie diese unsere Dienstleistung verbessern können. Die Coronakrise hat uns regelrecht dazu gezwungen, bei diversen Digitalisierungsprojekten den Turbo zu starten. Unsere Devise seit Mitte März war: «wenn nicht jetzt, wann dann». Gemäss diesem Motto haben wir seither einige Projekte entweder zum Abschluss gebracht oder stehen kurz davor.

Eines der Projekte war die Einführung einer neuen Buchungssoftware, die in Zukunft auch das einfache Buchen über unsere Webseite möglich macht. In einer ersten Phase optimieren wir die ganzen Offerten- und Rechnungsprozesse, anschliessend bauen wir dann die Buchungsmaschine auf der bereits aufgeschalteten, neuen Webseite ein. Für unsere Kundschaft bedeutet dies in erster Linie kürzere Wartezeiten für eine Offerte und eine deutlich einfachere und transparentere Darstellung.

Das zweite grosse Digitalisierungsprojekt betrifft die Raumplanungssoftware «allseated», die wir vor ein paar Monaten  als erste Location in der Schweiz eingeführt haben. Mit «allseated» haben wir fast vom gesamten Trafo einen «digitalen Zwilling» gebaut, inklusive komplettem Mobiliar, Geschirr und Dekoartikeln in 3D. Damit können wir nun diverse Dienstleistungen anbieten, die gerade in Coronazeiten sehr nützlich sind. Zum Beispiel können wir eine virtuelle Locationbesichtigung machen, wobei sich alle Besucher*innen in der digitalen Version per Video einfinden und dann zusammen die Hallen begehen.

Unsere zertifizierten Beraterinnen können dann gleich während dem Besuch eine Halle einrichten und verschiedene Möglichkeiten aufzeigen. Es ist aber auch möglich, dass eine Kundin selbst die Einrichtung eines Raumes entwirft, dazu bedarf es lediglich eines Logins und einer kurzen Einführung. Und gerade erst vor ein paar Wochen hat «allseated» eine Software lanciert, mit der man einen hybriden Event, also eine Kombination aus Live vor Ort und Online, veranstalten kann, wobei auch wieder der digitale Zwilling zum Einsatz kommt.

 

Onlinestreams, Videokonferenzen und virtuelle Meetings machen es heutzutage fast ein wenig überflüssig, dass Leute sich physisch treffen. Insofern birgt die Digitalisierung für die Eventbranche ein beachtliches Risiko. Siehst du persönlich die digitalen Entwicklungen und Innovationen eher als Feind - oder eher als Freund der Eventbranche - und warum?

Dass die Digitalisierung nicht vor Events halt macht ist logisch und hat im Prinzip nichts mit Covid zu tun. Wie ich eingangs bereits erwähnt habe, werden auch in Zukunft physische Events eine wichtige Rolle spielen. Ja, man kann vieles mit Zoom und Teams besprechen und Nein, man kann den persönlichen Austausch und das Live erleben einer Show nicht komplett durch Online ersetzen. Vor dem Fernseher sitzen ist nach wie vor nicht dasselbe, wie Live an einer Show dabei zu sein. Wird es auch nie sein.

Klar bin ich als Locationbetreiber kein Fan von rein virtuellen Events, dann würde es uns ja nicht mehr brauchen. Dazu wird es auch nicht kommen. Wenn ich mir aber überlege, welche Möglichkeiten in digitalen Erweiterungen von physischen Events stecken, dann haben wir eine extrem spannende Zeit vor uns. Es reden viele Leute von hybriden Events und meinen eigentlich Live Streams. Das hat für mich aber nur wenig mit Hybrid zu tun. Es muss doch darum gehen, Online ein Erlebnis zu generieren, das weit über den Live Stream hinausgeht.

Wir arbeiten schon seit vielen Jahren sehr eng mit unserem Eventtechnikpartner zusammen, ich gehe davon aus, dass sich diese Zusammenarbeit in Zukunft noch mehr intensivieren wird. Wie genau das Geschäftsmodell «Hybride Events» aussehen wird, ist aber auch für uns noch nicht hundertprozentig klar, da gibt es noch viele konzeptionelle Punkte, die sowohl für die Kundschaft, als auch für uns noch nicht vollständig greif- und vorstellbar sind.

 

Werfen wir zum Schluss noch einen Blick in die Zukunft: Wie werden Events in 10 Jahren aussehen. Welche Aspekte werden unverändert bleiben und was wird sich nach deiner Einschätzung durch die fortschreitende Digitalisierung komplett verändern?  

10 Jahre? Ich hole mal kurz meine Kristallkugel 😊. Ich sehe das so. Unverändert bleibt: Der Mensch will sich mit anderen Menschen treffen und austauschen. Das ist ein Grundbedürfnis. Auch das Netzwerken ist ein Bedürfnis, dass man nicht einfach in die Onlinewelt verlegen kann, denn das funktioniert so nicht. Heute nicht und morgen nicht. Digitale Werkzeuge und Plattformen einsetzen, um den Wissensaustausch zu intensivieren und das Erlebnis noch cooler zu machen, das macht für mich Sinn.

Wenn z.B. eine Videokonferenzplattform eingesetzt werden kann, um sich einfacher mit Leuten über die Distanz zu verständigen, dann finde ich das super. Wenn sich Personen, die aus Grund XYZ nicht physisch an einem Event teilnehmen können, dank einer virtuellen, zusätzlichen Eventkomponente trotzdem dabei sein können und Spass haben, also eben nicht nur vor dem «Fernseher» sitzen und zuschauen, dann werden Events mehr Leuten zugänglich gemacht und das ist ja eigentlich der Grund, warum wir so gerne machen was wir machen.

 

Reto Leder, vielen Dank für das Gespräch

 

Möchtet ihr gerne mehr über das Trafo Baden erfahren und die Gelegenheit nutzen, eine der innovativsten Locations der Schweiz zusammen mit dem CEO Reto Leder virtuell zu besichtigen, dann meldet euch gerne direkt bei Reto Leder unter rleder@trafobaden.ch oder per Telefon unter 056 204 08 50, um einen virtuellen Besichtigungstermin zu vereinbaren.

Weitere spannende Infos zum Trafo gibt's unter www.trafobaden.ch

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